Es gibt Berge

Wie recht er hat, der Ludwig Thoma. Manchmal gelangen wir, zumeist ungeplant und unverhofft, an Berge, über die wir es irgendwie schaffen müssen. Das sind die Herausforderungen des Lebens, an denen wir wachsen und uns weiterentwickeln können. Doch steckt man mittendrin, erkennt man oft nicht, das Gute dahinter.

 

Hast du schon einmal auf dem Gipfel eines Berges gestanden? Hast du den Ausblick genossen und dabei die unzähligen Möglichkeiten gesehen? Meistens führen verschiedene Wege in Richtung des Gipfels, dem Ziel entgegen und wir haben immer die Wahl, welchen Weg wir nehmen. Es liegt mit an uns, wie mühsam der Weg ist. Sind wir gut trainiert, fällt es uns leichter den Berg zu erklimmen. Als Couch-Potatoe hingegen haben wir es ungleich schwerer. Genauso ist es auch mit den seelischen Herausforderungen, die das Leben für uns bereithält. Bestimmt kennst auch die eine Situation, in der du das Gefühl hattest, es gibt keinen Aus-WEG, es geht nicht weiter. Und doch ist es irgendwie weitergegangen. Sonst würdest du jetzt nämlich nicht diese Zeilen hier lesen. 

Zweifel und Angst gehören zu uns und manchmal dürfen wir diese Gefühle auch ausleben. Wichtig ist nur, nicht in dieser Starre zu verharren. Denn dann beißen wir uns in diesen unguten Emotionen fest und manifestieren sie in unserem Denken, Fühlen und Handeln. Meist handeln wir gar nicht mehr, sondern nehmen die Außenwelt in die Verantwortung für uns und unser Leben. 

Ein kleines Beispiel: Du ärgerst dich, weil jemand eine Aussage getätigt hat, die du absolut nicht nachvollziehen kannst. Du tust deinen Ärger kund, wenn du mit Freunden sprichst, erzählst es deinem Partner, vielleicht sogar einem fast fremden Menschen. Bei jedem Gespräch "kochst" du deinen Ärger wieder auf. Ändert sich dadurch etwas an der Aussage, über die du dich geärgert hast? Nein. 

Nun liegt es also an dir, diesen "Berg" auf einem anderen Weg zu erklimmen. Du kannst mit dem Menschen sprechen, der dich geärgert hat und deine ehrlichen Gefühle mitteilen. Nicht mit Vorwürfen, vielmehr mit einer klaren Ich-Botschaft. "Ich bin verärgert/enttäuscht/irritiert/..." Wie auch immer du dein Gefühl benennen möchtest. TU es. Damit kann dein Gegenüber etwas anfangen. Ihr redet miteinander. Du kommst ins Handeln und dadurch veränderst du den Weg. 

Du kannst dich auch fragen, warum dich die Aussage so angreift. Hat dieser Mensch vielleicht gar nicht ganz Unrecht und du fühlst dich "ertappt"? Hat dieser Mensch möglicherweise etwas bei dir angestoßen, was du schon lange ändern möchtest, aber immer wieder verschoben hast? 

Frage dich – und sei dabei ganz ehrlich zu dir – warum du dich angegriffen fühlst. Sobald du eine Antwort gefunden hast, tu etwas, um die Situation zu deinem Wohl zu bereinigen. Damit entlastest du deine Seele.

 

Unser heutiger Impuls für dich:

Steckst du momentan in einer Situation, die starke Emotionen hervorruft? Oder erinnerst du dich an eine solche Situation, die du vielleicht nie wirklich aus der Welt geschafft hast? Setze dich in Ruhe hin und spüre in dich hinein. Welches Gefühl spürst du? Wie fühlt es sich an? Kannst du dir selbst beantworten, warum es sich so anfühlt? Nun überlege dir ein Antonym für dieses Gefühl. Statt Angst den Mut, statt Ärger die Freude, statt Hektik die Ruhe, usw.

Dann konzentriere dich auf deinen Atem und sage dir vor: "Ich atme die Angst aus. Ich atme Mut ein. Ich atme Angst aus. Ich atme Mut ein." Nach ein paar Atemzügen, sagst du dir dann: "Ich atme Mut aus. Ich atme Mut ein ..." So sendest du deinen neu gewonnenen Mut auch gleich in dein Umfeld aus. 

Stehe auf, lächle und gehe mutig/freudig/ruhig/... weiter.

 

Wir wünschen dir ein schönes Wochenende mit guten Emotionen.

 

Herzliche Grüße

Petra und Marion