Wenn wir von Glück sprechen, denken wir immer an etwas, das wir erreichen, bekommen, etwas, das unsere Fülle noch vermehrt. Egal, ob es ein gutes Gefühl ist, das sich glücklicherweise verstärkt oder wir gewinnen bei einem Preisausschreiben und "haben Glück gehabt".
Doch manchmal haben wir auch Glück auf einer ganz anderen Ebene. Während du das jetzt liest, fallen dir vielleicht solche Situationen ein.
Bist du schon einmal mit viel Glück aus einer brenzligen Situation herausgekommen? Einem Unfall in letzter Sekunde ausgewichen? Erinnerst du dich daran, was du dann gesagt oder gedacht hast? Vielleicht war es: "Glück gehabt."
In diesem Zusammenhang möchten wir dir ein Buch ans Herz legen: "Trotzdem JA zum Leben sagen" von Viktor Frankl. Er hat Auschwitz überlebt und er schreibt in diesem Buch: "Glück ist, was einem erspart bleibt."
Damit hat er wirklich recht. Stell dir jemanden vor, der sehr krank ist und dem die Ärzte dann verkünden, dass irgendeine Behandlung doch nicht nötig ist, weil der Körper seine Selbstheilungskräfte aktiviert hat. Was glaubst du, wie glücklich dieser Mensch in diesem Moment ist, weil ihm oder ihr etwas erspart bleibt. Die Menschen, in deren Regionen in den vergangenen Tagen Unwetter hausten, sind froh, wenn ihre Häuser trocken blieben. Mehr braucht man in diesem Moment nicht ... Und all diejenigen, denen sogar die Unwetter erspart blieben, dürfen nun auch einfach nur glücklich sein. Frankl benennt in seinem Buch verschiedene Situationen (und am Ende auch die Gaskammer), die ihm erspart blieben. Welch ein Glück!
Es gibt wirklich unzählige Momente in unserem Leben, in denen das Glück nicht unsere Fülle vermehrt, sondern irgendwas von uns fernhält. Und dann dürfen wir GLÜCKLICH sein und uns bedanken. Für das, was uns erspart blieb.
Machen wir uns das bewusst, können wir noch viel dankbarer all die Fülle in unserem Leben betrachten.
Unser heutiger Impuls für dich:
Erinnerst du dich an eine Sache, in der du Glück hattest, dass dir etwas erspart blieb? Vielleicht eine Situation, die dir erst später bewusst wurde. Notiere es dir in wenigen Stichpunkten und kreiere dir dadurch einen kurzen Satz der Dankbarkeit. "Ich bin glücklich, weil der Hagel meine Pflanzen nicht zerschlagen hat." "Ich bedanke mich, dass ich noch rechtzeitig bremsen konnte.",... Was auch immer dir einfällt: Betrachte es dankbar und glücklich. Und dann sage laut zu dir selbst: "ICH SAGE JA ZUM LEBEN!"
